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das portraitVerfahren um Bakery Jattas Namen eingestellt

Ein bisschen geflunkert hat Bakery Jatta schon – dass er das Fußballspielen nie in einem Verein gelernt habe, ließ die Fachwelt im Juli 2016 staunen, als Jatta zum Hamburger SV kam. Spötter behaupten bis heute, wer einen derart schlechten „ersten Kontakt“ (bei der Ballan- nahme und -mitnahme) habe, könne unmöglich je von Trainern ausgebildet worden sein. Jatta hatte behauptet, sich das Kicken auf der Straße angeeignet zu haben. Im Zuge des Verfahrens gegen ihn, das nun beendet wurde, kam aber heraus, dass er in Nigeria und dem Senegal Fußball im Klub gespielt hat.

In diesen Mitgliedschaften liegt auch der Kern des Vorwurfs, aus dem nach Recherchen der Sport-Bildim August 2019 erst der „Fall Jatta“ wurde: Um in Nigeria und Senegal nach den dortigen Bestimmungen Fußball spielen und damit Geld verdienen zu dürfen, machte sich der damals 14 Jahre alte Jatta zwei Jahre älter und nannte sich Bakary Daffeh. Daffeh ist der Nachname seiner Mutter. Er durfte dort spielen.

Als er im Juli 2015 nach seiner Flucht über die Sahara, das Mittelmeer und Italien in Bothel nahe Bremen landete, trat er wieder als „Jatta“ auf, war tatsächlich erst 17 Jahre alt und hatte sich somit die Aufenthaltsgenehmigung als unbegleiteter Minderjähriger nicht erschlichen. Die Anschuldigung der Identitätsfälschung hatte seine Verteidigung um Anwalt Thomas Bliwier schon im Juli 2022 zurückgewiesen und vor dem Landgericht Hamburg Recht bekommen.

Vergangene Woche ging es vor dem Amtsgericht Altona um zwei Fälle, in denen Jatta widersprüchliche Angaben zum Namen seiner Mutter gemacht habe. Auch dieses Verfahren wurde eingestellt, wie Staatsanwaltschaft und Verteidiger Bliwier bestätigten. Nun kann Bakery Jatta, der aus Gambia kommt, den nächsten Schritt gehen: Er will sich einbürgern lassen und Deutscher werden. Der Antrag werde demnächst gestellt, sagte Bliwier.

Der 24 Jahre alte Stürmer gilt als einer der wertvollsten Profis im Kader des HSV, hatte zuletzt aber eine Leistungsdelle, was womöglich auch daran lag, dass er wegen einer Verspätung aus der Startelf für das Spiel in Darmstadt vor zweieinhalb Wochen gestrichen wurde. Später wechselte HSV-Trainer Tim Walter ihn ein. Am Sonntag, beim Karlsruher SC, soll Jatta wieder von Anfang an dabei sein. Vielleicht gibt ihm der juristische Schlusspunkt nach vielen Anschuldigungen und Anfeindungen Rückenwind. Der zu den Akten gelegte Fall kann nicht wieder aufgenommen werden. Frank Heike

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