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das portraitDeniz Almas ist nicht zu halten und ersprintet Gold

Fest entschlossen sah Deniz Almas aus, als über die Lautsprecher das Kommando „Auf die Plätze!“ durch das coronabedingt leere Braunschweiger Stadion schallte. Der 23 Jahre alte Sprinter des VfL Wolfsburg begab sich wie seine sieben Konkurrenten im Finallauf über die 100 Meter bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften zu seinem Startblock. Er ging beim Kommando „Fertig!“ aus der Hocke halb hoch, und schnellte beim anschließenden Schuss, dem Startsignal des Rennens bei 37 Grad, förmlich nach vorn.

Almas war nicht zu halten. Schon kurz nach dem Start hatte er sich einen Vorsprung erarbeitet, den er anschließend noch leicht ausbaute. In rasendem Schritten trommelte er über die neue, weiche und damit nicht sonderlich Geschwindigkeit begünstigende Bahn und stürmte in einer starken Zeit von 10,09 Sekunden als Erster durchs Ziel. Neuer deutscher Meister: Deniz Almas! Er beschert dem VfL den ersten nationalen Leichtathletik-Titel seit 1994. Im Ziel brach die Freude aus dem jungen Mann heraus: Er posierte mit erhobenen Daumen vor den Fotografen und rief wiederholt „Ja, Mann!“

Almas war seiner Favoritenrolle vortrefflich gerecht geworden, die er erst eine Woche zuvor bei einem Meeting in der kurpfälzischen Stadt Weinheim eingenommen hatte. Dort hatte der Hobby-Fußballer und Profi-Sprinter seine persönliche Bestleistung ganz erheblich verbessert – auf 10,08 Sekunden. Im vergangenen Jahr hatte diese noch 10,28 Sekunden betragen.

„Mit der 10,08 hatte ich mir schon sehr, sehr große Chancen ausgerechnet. Aber man muss es erst mal machen – und ich hab’es gemacht“, sagte der 23-Jährige nach dem Gewinn der Goldmedaille im ARD-Interview. Almas ist nun sogar deutscher Sprint-Doppelmeister, im Februar hatte er schon in der Halle über 60 Meter gewonnen.

Die derzeitigen Leistungen machen Hoffnung auf mehr. Wenn die Olympischen Spiele 2021 in Tokio tatsächlich stattfinden, will Almas „auf jeden Fall mit der Staffel dabei sein“.

Christian Görtzen

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