piwik no script img

das portraitEsther Henseleit ist Deutschlands Golferin des Jahres

Bei Olympia spielen wäre „ein Traum“: Esther HenseleitFoto: Axel Heimken/dpa

Ein Golfclub am Meer – das klingt nach Palmen, azurblauem Wasser und Sandstrand. Der Club, um den es hier gehen soll, befindet sich davon aber ein gutes Stück entfernt. Er liegt in Niedersachsen, und das Meer ist das Zwischenahner Meer: ein See, der als „Perle des Ammerlandes“ bezeichnet wird. Für Esther Henseleit war dieser Ort ein Paradies. Hier hat sie im Alter von acht Jahren mit viel Leidenschaft die Basis zu einer Karriere gelegt, die noch Großes bereitzuhalten scheint für die jetzt 21-Jährige.

2013, da war Henseleit 14 Jahre alt, wechselte sie zum Hamburger Golf-Club Falkenstein. Der Grund: Hier gab es ein Damenteam, was es leichter machte, sich für die Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren. Es war eine gute Entscheidung: Als Amateurin wurde sie ein Jahr später, 2014, Mitglied der Nationalmannschaft; sie gewann 2016 Bronze bei der internationalen Amateurmeisterschaft der Damen und wurde 2018 deutsche Meisterin im Einzel und mit dem Team.

Im vergangenen Jahr dann beendete die gebürtige Varelerin mit einem in Europa einmaligen Handicap von 7,1 ihre Amateurkarriere und stieg zu den Profis auf. Henseleit gewann 2019 die Skaftö Open in Schweden und die Magical Kenya Ladies Open, wodurch sie sich auch den Titel „Rookie of the Year“ sicherte. Und zuhause in Hamburg wurde sie gerade erst von der PGA of Germany – dem nationalen Verband der berufsmäßig Golfenden – zur Sportlerin des Jahres gekürt. Nach dem Erfolg in Deutschland und Europa folgen nun die USA. Henseleit legt den Fokus auf die dortige LPGA-Tour: 20 Turniere möchte sie spielen, dazu sechs der Ladies European Tour.

Bei den Australian Ladies Classics hat Henseleit gerade einen starken zehnten Rang belegt. Und dann ist da noch das ganz große Ziel: die Olympischen Spiele in Tokio im Juli. „Ein Traum wäre das“, sagt Henseleit, die inzwischen auch einen Stamm-Caddie an ihrer Seite hat: So oft es geht, trägt ihr Freund Patrice Schumacher, selbst ein guter Golfer, ihr die Tasche.

Christian Görtzen

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen