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das portraitArgentiniens Botschafterin María Fernanda Silva gilt im Vatikan als ledig

Foto: Youtube Eduardo Valdes

Als Argentiniens Präsident Alberto Fernández vor wenigen Tagen in Rom zu einer Privat­audienz von Papst Franziskus empfangen wurde, fehlte sie noch auf den Fotos: María Fernanda Silva, Argentiniens zukünftige Botschafterin beim Vatikan. Der Präsident übergab dem Papst jedoch schon mal die nötigen Unterlagen für ihre Anerkennung.

Silva ist die erste afrostämmige Argentinierin, die in den diplomatischen Dienst aufgenommen wurde und das südamerikanische Land als Botschafterin vertritt. Silvas Mutter stammt von den vor Westafrika liegenden Kapverdischen Inseln.

„Wir waren schon hier, bevor Argentinien seinen Namen erhielt. Wir müssen uns an die Sklaverei erinnern, an den transatlantischen Menschenhandel und daran, dass viele unserer Vorfahren als Sklaven im Hafen von Bue­nos Aires angekommen sind“, sagte sie vor einigen Jahren in einem Interview. „Das heißt, nach unseren indigenen Brüdern und Ureinwohnern, deren Kolonialisierung und Eroberung bereits Versklavung bedeutet, werden Menschen vom ersten Moment an unter die Bedingung der Versklavung gebracht.“

Silva war nicht die erste Wahl für den Botschafterposten. Ursprünglich sollte Luis Bellando Argentinien beim Heiligen Stuhl vertreten. Der Diplomat war zuvor Botschafter in Angola. Doch Bellando hatte nur seine zweite Eheschließung von der katholischen Kirche absegnen lassen. Seine erste Ehe inklusive Scheidung erfolgte nur bei staatlichen Registern. Daraus drehte ihm der Vatikan auf inoffiziellen Kanälen einen Strick. Im Januar wurde seine Berufung gecancelt.

Zwar hat auch die Katholikin Silva eine Ehe hinter sich, aus der eine Tochter stammt, aber das stört im Vatikan nicht weiter. Für die katholische Kirche ist María Fernanda Silva ledig. Die Ehe wurde nach kanonischem Recht für ungültig erklärt, als sich der Ehemann für das Priestertum entschied. Der heutige Papst Franziskus hatte damals noch als Erzbischof von Bue­nos Aires das Verfahren begleitet.

Silvas Ernennung ist zum einen der Frauenquote geschuldet, die sich die neue linke Regierung auferlegt hat. Zum anderen könnte auch ein nichtoffizieller Wunsch des Papstes eine Rolle gespielt haben. Silva engagiert sich für die ärmere Bevölkerung und für die Rechte der Migrant*innen, deren Situation sie von ihrem Elternhaus aus nur zu gut kennt. Zwei Bereiche, die dem Papst aus Argentinien ebenfalls sehr am Herzen liegen. Ohnehin ist sie im Vatikan bestens bekannt. Bis 2015 war sie dort als stellvertretende Botschaftsangestellte tätig.

Als Politikwissenschaftlerin mit Hochschulabschluss und einem Schwerpunkt auf internationale Beziehungen begann sie vor 30 Jahren ihre Laufbahn im argentinischen Außendienst. Bisher agierte sie jedoch immer aus der zweiten Reihe. Ihre Stationen waren die Botschaften in Chile, Venezuela und Ecuador und sie vertrat Argentinien beim südamerikanischen Staatenbund Unasur. Im Vatikan ist sie bestens bekannt. Jetzt ist sie in die erste Reihe aufgerückt. Jürgen Vogt, Buenos Aires

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