das portrait: Angelique Kerber macht drei Kreuze, weil 2019 vorbei ist
Ob Tennis-Profi Angelique Kerber an Silvesterabend Blei – oder nunmehr Wachs – gegossen hat, um zukünftige Ereignisse zu deuten, ist nicht bekannt. Mit einiger Sicherheit dürfte die gebürtige Bremerin, die in Kiel aufgewachsen ist, aber in Gedanken drei Kreuze gemacht haben, dass dieses entsetzliche Jahr 2019 endlich vorüber ist. Hinter ihr liegt ein viel zu langer Zeitraum, in dem ihr kaum etwas gelingen wollte.
Kein einziger Turniersieg für die dreimalige Grand-Slam-Siegerin, nur zwei Finalteilnahmen, einhergehend der Absturz der ehemaligen Nummer eins der Welt auf Rang 20 sowie das Ende der Zusammenarbeit mit ihrem Trainer Rainer Schüttler schon im Juli.
Kerber zog die Konsequenz aus der Misere: Bereits Ende September beendete sie ihre Saison und erholte sich in Polen, wo ihre Großeltern leben. „Ich habe meine Verletzungen kuriert und versucht, den Kopf frei zu bekommen“, sagte sie der Süddeutschen Zeitung. „Ich war zu Hause, habe Freunde getroffen und das neue Leben ein bisschen länger genossen als üblich.“
Neben der Erholung gelang es ihr, einen neuen Trainer zu verpflichten. Im November verkündete die Sportlerin, die am 18. Januar 32 Jahre alt wird, dass Dieter Kindlmann sie wieder zu Erfolgen führen soll.
Doch der Auftakt zwischen den Jahren verlief nicht ganz glücklich. Bei einem Einladungsturnier auf Hawaii erreichte sie zwar das Finale, bestritt es aber nicht. Vor dem Endspiel hatte sich die Norddeutsche beim Aufwärmen mit ihrem Trainer verletzt.
Später gab die Linkshänderin aber Entwarnung: Ihr Terminplan bleibt wie gehabt. Nach den WTA-Turnieren in Brisbane und Adelaide beginnt am 20. Januar das erste Grand-Slam-Turnier des neuen Jahres – die Australian Open, die sie 2016 gewann. Ans Karriereende mag Angelique Kerber noch nicht denken: „Mein Ziel ist erst mal Australien: Diese Reise ist für mich immer die schönste.“ Christian Görtzen
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen