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das portraitStreit um Choupette,Lagerfelds millionen­schwere Katze

Foto: picture alliance

Sie ist wieder da! Choupette, zu deutsch „Süße“, hat am 19. August ihren achten Geburtstag mit Macarons und Marzipan auf dem Anwesen des jüngst verstorbenen Modefürsten Karl Otto Lagerfeld begangen. Seit dem Tod des Meisters war die zierliche Birma-Katze, deren Schweif ihr verblichener Besitzer gern mit „Boafedern“ und deren stahlblaugraue Augen er mit einem „Sternsaphir“ verglich, nicht mehr medial in Erscheinung getreten. „Das sensible Tier sollte in Ruhe um sein Herrchen trauern dürfen“, verrät uns die Heimtierpostille Bunte in ihrer aktuellen Ausgabe. Doch jetzt ist es endgültig vorbei mit der Ruhe. In einem Erbstreit geht es um die Vermarktungsrechte an dem Tier. Sonnenbrille, Halstücher, Futternäpfe: Choupettes Werbewert wird bereits auf 30 Millionen Euro taxiert. Darum streiten sich zwei frühere Vertraute von Karl.

Da ist einmal die 30-jährige US-Amerikanerin Ashley Tschudin, die sich im Netz als „Digital Media Strategist“ bezeichnet. Tschudin betreut den bis vor Kurzem einzigen offiziellen Instagram-Account und die gleichnamige Website choupettesdiary.com. Satte 286.000 Follower hat der Account zurzeit. Und da ist Françoise Caçote, die ehemalige Lieblingshaushälterin des langjährigen Chefdesigners von Chanel. Sie wurde im Testament mit einem netten Erbteil des Vermögens und der Vormundschaft mitsamt einer millionenschweren Mitgift für Choupette bedacht. Nun hat sie den noch nicht allzu erfolgreichen Insta-Account @choupetteofficiel gestartet, mit dem sie die Kontrolle über die Internetpräsenz der Mieze erlangen will. Tierisch schlau hat sie Choupette schon mal den offiziellen Nachnamen Lagerfeld verliehen. Ob das allerdings juristisch zählt, wenn es um die Markenrechte der Süßen als Social Media Star geht, bleibt abzuwarten.

Für Ashley Tschudin, Macherin von chou­pettesdiary.com, wäre die Niederlage fatal: Denn dann könnte sie nicht mehr ihren Online­katzenshop betreiben. Dort gibt es unter anderem „Mëow&Chandon“ – Katzenchampagner aus Wasser, der, mit Öl versetzt, nach Lachs schmeckt. Prosit und miau! Harriet Wolff

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