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das portraitZoe Ludwig legt einen Blitzstart in die Erste Liga hin

Wenn zwei Torhüterinnen ausfallen, freut sich die dritte: So erging es in der vergangenen Woche Zoe Ludwig. Die 20-Jährige wurde überraschend die neue Torhüterin beim Buxtehuder SV in der Ersten Handball Bundesliga. Der Grund: Bei dem Verein sind in der Saisonvorbereitung beide Torwärtinnen ausgefallen. Antje Peveling ist schwanger und Lea Rühter muss am Knie operiert werden. Eine große Chance für Ludwig, die gerade erst beim Zweitligisten HL Buchholz-Rosengarten angefangen hatte und erst eine Woche beim Training dabei war, als die Anfrage kam.

„Am Montag ging alles sehr schnell: Morgens kam der Geschäftsführer des Buxtehuder SV, Peter Prior, zu uns und fragte, ob ich mir ein Doppelspielrecht vorstellen kann“, sagt Ludwig. Durch das Doppelspielrecht wird ihr erlaubt, für beide Vereine zu spielen. Für ein Jahr soll es gelten. Wie lange sie bei den Buxtehuderinnen bleiben kann, ist unklar und hängt auch davon ab, wie schnell Lea Rühter wieder spielen kann.

Für Ludwig war es schon immer ein Traum, in der Ersten Liga zu spielen. Mit diesem Blitzstart hatte sie aber nicht gerechnet. „Zuerst bin ich von einem Praktikumsangebot ausgegangen“, sagt die Torhüterin. Die Spielerinnen des Buxtehuder SV gehören zu den Titelgewinnerinnen in Deutschland. 2015 und 2017 wurden sie deutsche Pokalsiegerinnen. Jetzt steht für Ludwig und das Team die Vorbereitungsphase auf die Saison an, die am 7. September beginnt.

Nebenbei arbeitet Ludwig in der Geschäftsstelle der Buchholzer Luchse, was zu ihrem dualen Studium der Sportökonomie gehört. „Das ist eine gute Möglichkeit, Handball und den Beruf zu verbinden“, sagt Ludwig. „In Deutschland können Frauen ja nicht vom Handball-Spielen alleine leben.“ Auch mit 20 Jahren kann sie schon auf eine lange Handballzeit zurückblicken. Seit ihrem vierten Lebensjahr ist die gebürtige Badenerin auf dem Platz zu finden. Die letzten beiden Saisons spielte sie beim Zweitligisten HSG Freiburg. Wie groß ihre tatsächlichen Spielanteile beim BSV werden, bleibt abzuwarten. Inga Kemper

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