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das portraitAndré Schubertsoll Eintracht Braunschweig retten

Der Hoffnungsträger heißt: André Schubert. Vergangenen Donnerstag übernahm der gebürtige Kasseler die Profi-Fußballtruppe von Eintracht Braunschweig, die nach dem überraschenden Abstieg aus der Zweiten Bundesliga im vergangenen Mai bis ans Tabellenende der Dritten Liga durchgereicht wurde. Nachdem das Team auch am vergangenen Wochenende gegen Lotte nicht gewinnen konnte, war die Zeit des erst in diesem Sommer verpflichteten Dänen Hendrik Petersen schon wieder abgelaufen.

Nun also Schubert. Der 47-jährige, der lange erst den Nachwuchs, dann die damalige Zweitliga-Truppe des SC Paderborn trainierte, ist im Norden vor allem aus seiner Zeit beim FC St. Pauli bekannt, den er vom Sommer 2011 bis zum Herbst 2012 coachte. Als die Saison 2012/2013 mit sportlichen Misserfolgen begann, wurden Schubert vor allem soziale Defizite zum Verhängnis: Kommunikation auf Augenhöhe und Diplomatie seien die Stärken des Glatzenträgers nicht, munkelte man in allen Ecken des Vereins. Schubert nahm diese Vorwürfe selbstkritisch an und versprach öffentlich, an sich zu arbeiten.

Seine Karriere führte Schubert danach sogar in die Bundesliga, wo er 2014 erst die Regionalligatruppe von Borussia Mönchengladbach übernahm und im September 2015 sogar das auf den letzten Tabellenplatz abgerutschte Bundesliga-Team der Borussia. Mit einem Startrekord von sechs Liga-Siegen in Folge hatte er einen Bomben-Einstand, doch nach nur einem Sieg in elf Spielen war es mit der Bundesliga drei Tage vor Heiligabend im Jahr 2016 dann vorbei. Seit dieser unfrohen Bescherung wartete Schubert auf ein neues, lukratives Jobangebot.Bei Braunschweig muss er jetzt schnell liefern, sonst sind auch dort seine Tage gezählt, bevor sie überhaupt so richtig begonnen haben. Sein Vertrag bei den Niedersachsen läuft immerhin über fast drei Jahre. So lange hat Schubert aber, außer bei Paderborn, noch nie durchgehalten.Marco Carini

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