das portrait: Lars Leopold ist neu an der Linken-Spitze
Lars Leopold engagiert sich seit seiner Jugend politisch und brennt für soziale Themen. Besonders die Kinderarmut in Niedersachsen beschäftigt den 40-Jährigen aus Eime sehr.
Aus diesem Grund entschied sich Leopold im Jahr 2005, der Linken beizutreten, die damals noch unter dem Namen PDS Politik machte. Den Sprung in den Vorsitz der Partei schaffte er vergangenen Samstag auf dem Landesparteitag der Linken in Oldenburg. Mit 80 der 141 abgegebenen Stimmen wurde er zum Co-Vorsitzenden gewählt.
Seine langjährige Parteifreundin und ebenfalls Vorsitzende der Linken in Niedersachsen, Anja Stoek, freut sich über die Wahl des 40-Jährigen: „Wir haben lange im Landesvorstand zusammengearbeitet und ich freue mich, ihn als Parteifreund neben mir zu haben“, sagt Stoek.
Seine Arbeit beginne jetzt erst mit dem Vorsitz seiner Partei, sagt Leopold. Die Große Koalition unternehme zu wenig im Kampf gegen die Kinderarmut in Niedersachsen. Im Koalitionsvertrag werde dieses Problem nicht mit einem Wort erwähnt, obwohl jeder sechste in Niedersachsen aktuell unter der Armutsgrenze lebe, sagt er.
Für sein Engagement gibt es keinen Schlüsselmoment: „Man politisiert sich eben nicht über Nacht, sondern setzt sich praktisch mit Themen, die einen später dann bewegen, auseinander.“ Man trete auch nicht in eine Partei ein und erwarte, dass sich schlagartig etwas ändert, sagt Leopold.
Als gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann engagiert er sich auch bei Ver.di. Eher aus Solidarität, wie er sagt, um für seine Berufskollegen, die insbesondere in kleineren Unternehmen große Probleme haben, für einen flächendeckenden Tarifvertrag zu kämpfen.
Für Leopold ist der Kampf für Gerechtigkeit nicht nur naiver Aktionismus: Im Protest gegen das geplante niedersächsische Polizeigesetz seien viele parteiübergreifende Allianzen entstanden, die im besten Fall dieses umstrittene Gesetz verhindern könnten. Auch Sozialverbände seien für Leopold ein willkommener Verbündeter gegen das Polizeigesetz, das für ihn ein grober Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Niedersachsen ist. Yasemin Fusco
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