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das portraitHeinrich Ebelingwill die Weideprämie

Diadem musste irgendwann mal rumlaufen. Die Presse, die Leute, das wurde der Kuh zu viel. Ihr Halter Heinrich-Jürgen Ebeling lief mit ihr eine kurze Runde, ehe sie sich wieder ihrem Heu widmete.

Der 59-Jährige Ebeling ist seit 35 Jahren Landwirt und im Rolfshagen im Kreis Schaumburg im südlichen Niedersachsen zuhause. Um fünf Uhr morgens steht er auf, zieht sich an, füttert und melkt seine Kühe. Erst das Tier, dann der Mensch, lautet seine Devise.

Gestern gab es für Diadem eine Extraportion Heu. Die hatte sie sich auch verdient. Sie war dabei, als knapp 20 Mitglieder diverser Agrar- und Tierschutzverbände vor dem niedersächsischen Agrarministerium in Hannover für den Erhalt der Weideprämie demonstriert haben. Darunter sind etwa der Bundesverband deutscher Milchviehhalter oder die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. Sie übergaben Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) einen offenen Brief. Darin fordern sie sie auf, sich für eine weitere Förderung von Grünland und Weidehaltung einzusetzen.

Der vorherige Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) hatte die Einführung der Weideprämie für 2018 geplant, Otte-Kinast hatte sie Anfang Februar wieder gestrichen. Dahinter steht die Idee, dass Landwirte für ihre Kühe, Schafe oder Ziegen Geld erhalten. In Bayern oder Nordrhein-Westfalen gibt es derartige Modelle bereits.

„Das ist ein Vertrauensbruch von der Ministerin“, sagt Ebeling. „Die Weide-Prämie wurde uns in Aussicht gestellt. Wenn man sich darauf verlässt, muss es die Politik auch einhalten.“ Seine 140 Kühe auf der Weide zu halten, sei teuer. Der Zuschuss sei ein Anreiz für ihn und seine Kollegen, dass es sich lohnt, Milch zu produzieren. Bauern haben schon seit Jahren mit niedrigen Milchpreisen zu kämpfen.

Derzeit seien seine Kühe noch im Stall. Ende April lässt Ebeling sie wieder auf die Weide. „Sie rennen dann geradezu dahin. Das ist dann endlich Frühjahrs-Stimmung.“ Mit dabei sein wird dann auch Diadem. Dann sogar dauerhaft und mit einer größeren Runde als gestern in Hannover. Philipp Schulte

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