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das portraitMarkus Kauczinskisoll die Talfahrt des FC St.-Pauli-stoppen

Neu am Millerntor: Markus Kauczinski Foto: dpa

Hin- und hergerissen“, war Markus Kauczinski am Sonntag nach seiner ersten Zweitligapartie als Cheftrainer von FC St. Pauli. In den 90 Minuten zuvor hatte sein neues Team die Niederlagenserie der vergangenen Partien zwar gestoppt, aber den Befreiungsschlag verpasst. Nach dem 2:2 gegen den bieder agierenden Aufsteiger aus Duisburg in einer zerfahrenen Partie entschloss sich der Neue, die Leistung seiner nach zwei hohen Niederlagen in Folge verunsicherten Mannschaft schönzureden. Er habe „vielversprechende Ansätze gesehen“ lobte der 47-Jährige – es geht darum, dem seit acht Spielen sieglosen Team Selbstbewusstsein einzuflößen.

Kauczinski soll die Trendwende bringen, bei einem Team, dass sich nunmehr mitten im Abstiegskampf wiederfindet. Von dem neuen Cheftrainer, der einen Vertrag bis Sommer 2019 erhielt, erwartet die Vereinsspitze eine ruhige und kontinuierliche Arbeit. 15 Jahre lang war der Gelsenkirchner beim Karlsruher SC tätig. Erst als Jugendtrainer, später brachte er als Chefcoach des Zweitligateams in der Relegation den HSV so nahe an die Zweite Liga wie noch keiner. Am Millerntor schätzen sie ihn aber vor allem wegen seiner Konstanz und seiner Erfahrung darin, Nachwuchsspieler an den Ligakader heranzuführen.

Obwohl Kauczinski zu den ruhigeren Vertretern der Branche gehört, rumpelstilzte er gegen Duisburg an der Seitenlinie herum. Denn die Partie hatte zwar kaum spielerisches Niveau, aber viele Aufreger: Erst gerieten die Hamburger durch eine harte Strafstoß­entscheidung in Rückstand, später gingen sie durch einen unberechtigten Foulelfmeter von Lasse Sobiech mit 2:1 in Führung. Als Stürmer Aziz Bouhaddouz einem Duisburger mit dem Inhalt seiner Trinkflasche eine Gesichtsdusche verpasste und vom Platz flog, kippte die Partie erneut und Duisburg kam zum verdienten Ausgleich.

Nach seinen ersten 90 Minuten an der Seitenlinie des Millerntorstadions hat Kauczinski eines mit Sicherheit verstanden: Auf ihn kommt in den kommenden Wochen jede Menge Arbeit zu. Marco Carini

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