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das kurzinterview

„Emil“-Regisseurin Franziska Buch über Kinderfilme

taz: Sind Sie zufrieden mit „Emil und die Detektive“?

Franziska Buch: Der Film ist so geworden, wie ich ihn machen wollte.

Die Kinder wirken klischeehaft . . .

Ich finde das natürlich nicht. Die Kinder, die die Rollen gespielt haben, konnten über Improvisation selbst Dialoge einbringen. Ich habe ihnen viel Raum für die eigene Sprache und die Lebensumstände gelassen. Ich empfinde das Ergebnis als authentisch.

Wie sehen Sie den Zustand des deutschen Kinderfilms?

Ich denke, dass sich im Moment viel verändert. Wenn man mal den DEFA-Film der DDR ausnimmt, der eine lange und verdienstvolle Kinderfilmtradition hatte, dann war der Kinderfilm eine Nische im deutschen Kino. Er wurde nicht ernst genommen, auch von der Filmkritik nicht, bis heute nicht. Der Blick auf den Kinderfilm ist gönnerhaft. Viele, zum großen Teil mit wenig Geld produzierte Filme wurden nur für Kinder gemacht. Das war ein Versäumnis. Denn Kinder werden meist von Erwachsenen begleitet. Die wurden von den Filmen nicht angesprochen. Aber durch den Erfolg, den Hollywood, vor allem natürlich Disney, mit Family-Entertainment hat, hat manhierzulande begriffen, dass es einen großen Markt für Filme für die ganze Familie gibt.

Trotzdem wird doch immer wieder nur Kästner verfilmt.

Es gibt ja auch noch anderes. Viel wird davon abhängen, wie gut Filme laufen, die in die Richtung Family-Entertainment gehen und in die kommerzielle Unterhaltung wollen. Nebenbei wird es aber auch weiter kleine, billige Kinderfilme geben, die nur für eine kindliche Welt gemacht sind. Das muss parallel laufen.

Fühlen Sie sich festgelegt auf die Rolle der Kinderfilmerin?

Das stimmt. Ich sehe die Gefahr, aber ich habe kein Problem damit. In meinen Filmen stehen oft Kinder im Mittelpunkt. Mich interessiert das Thema Familie sehr. Und da Kinder da sehr oft das schwächste Glied sind und eine Art Außenseiterfunktion einnehmen, sind sie ein guter Spiegel gesellschaftlicher Verhältnisse. Aus ihrer Perspektive kann man Dinge sehr klar fokussieren.

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