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das kommt

Vollblüter

Zwei Mädchen aus „gutem“ Hause in einem wohlhabenden Vorort in Connecticut. Die eine, Amanda (Olivia Cooke), ist von der Schule geflogen und sorgte für einen Skandal, weil sie ihr Pferd eigenhändig „eingeschläfert“ hat. Die andere, Lily (Anya Taylor-Joy), hasst ihren Stiefvater mit einer eisigen Verachtung, die ihrer Überheblichkeit gegenüber Amanda in nichts nachsteht. Die psychisch schwierigen Figuren bekommen in Corey Finleys Spielfilmdebüt „Vollblüter“ von den beiden Hauptdarstellerinnen ein Eigenleben eingehaucht, das buchstäblich unheimlich komisch ist. Dazu perfekt reduzierte perkussive Filmmusik des Cellisten Erik Friedlander. Und der jung verstorbene Schauspielstar Anton Yelchin ist in seiner letzten Rolle zu Lebzeiten zu sehen.

Ab 9. August im Kino

„The Head and the Load“

Lange war kaum die Rede von ihnen, jetzt bringen Autoren und Theatermacher sie zurück auf die Bühne der Geschichte: Die zwei Mil­lionen Menschen aus dem afrikanischen Kontinent, die für die Kolonialmächte aus Europa im Ersten Weltkrieg mitkämpften. Oft waren sie als Träger von Waffen und anderem Kriegsmaterial engagiert. William Kentridge, Künstler aus Johannesburg, erzählt von ihnen in „The Head and the Load“ mit Musik, seinen in Animationen übersetzten Zeichnungen und mit Tänzern. Die Ruhrtriennale hat das Stück in Auftrag gegeben und startet am 9. August.

Ab 9. August in der Kraftzentrale im ­Landschaftspark Duisburg-Nord

„Hinter dem Horizont“

DDR-Kunst aus seinen Sammlungen zeigt das Staatliche Museum Schwerin. Zu sehen sind etwa 100 Gemälde, Zeichnungen, Grafiken und Skulpturen beziehungsweise Plastiken von Künstlern wie unter anderen Hermann Glöckner, Otto Niemayer-Holstein oder Christoph Wetzel. Die Ausstellung will trotz ihres breiten Spektrums an künstlerischen Positionen doch neue Perspektiven jenseits der verordneten Staatskunst eröffnen. Sie widmet sich daher den leisen, aber kritischen Stimmen. In ihrer Verweigerung von ideologischen Vorgaben eröffnen auch die traditionellen Gattungen wie Porträt, Landschaft und Stillleben einen unerwarteten Blick auf die DDR-Wirklichkeit.

Bis 7. Oktober, Staatliches Museum Schwerin ­

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