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das körperdetailIm Torjubel ein inniger Dank mit dem Mund

Szenen wie diese sieht man bei der Fußball-WM öfter, die TV-Kameras zeigen sie, wir als Publikum können sie registrieren, aber Fotos werden von diesen Millisekunden Innigkeit kaum überliefert. Wie auf diesem Bild beispielsweise: Eric Dier hatte gerade den siegbringenden Elfer gegen Kolumbien versenkt. Sofort wird er in eine so kuschelig wie ruppig anmutende Traube aus Mitspielern eingehüllt.

Das Glück des Teams drückt auch sein Mannschaftskollege Dele Alli aus, hier an seiner rechten Seite zu sehen. Und der haucht Dier, dem Nervenstarken, auf die linke Halspartie einen Kuss auf. Das kommt natürlich einer Verletzung der Norm gleich, nach der Männer einander alles zufügen dürfen, aber eben keine Küsse, am allerwenigsten solche von Mund zu Mund. Aber auch innige Gesten wie ein Schmatzer auf die Hautpartie unterhalb des Kopfes gehen eigentlich gar nicht – aber sie zeigen an, wie nah, ja sehr nah Teammitglieder einander stehen.

Das möchte jetzt mit Schwulem nicht gleichgesetzt werden, aber im Homosexuellen ist ja schon die Grenze vom Homosozialem (die erotisch gestimmt sein kann, aber Sexuelles ­ausspart) überschritten, deshalb werden diese (be)rührenden Szenen auch nicht wahrgenommen bzw. wird über das zu Sehende nicht gesprochen. Alli dankt Dier für getanes und geglücktes Werk, und weil so viel Befriedigung darin liegt, drückte der Dankende sich mit dieser gar nicht rüden Geste aus.

Solche fast – aber auch nur fast – intimen Zeichen, auf dass kein Blatt mehr zwischen zwei Spieler passt, gibt es immer wieder zu sehen, bei allen Teams, bis zum Finale. Es ist immer wieder schön anzusehen. jaf

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