das körperdetail: Kein Titel mit Pferdeschwanz
Der Pferdeschwanz hat im Fußball eine leidvolle Geschichte. Die schwedische Stürmerlegende Zlatan Ibrahimovic schaffte es mit diesem Kopflook bei großen Turnieren nie weiter als bis ins Achtelfinale. England gewann nie einen Titel, während Torwart David Seaman die langen Haare zum Pferdeschwanz gebändigt trug. Gareth Bale kam bei der EM 2016 mit Pferdeschwanz und Wales überraschend bis ins Halbfinale, schied dann aber gegen den späteren Turniersieger Portugal trotzdem aus. Rurik Gislason vom SV Sandhausen nahm mit einer Mischung aus Pferdeschwanz und Dutt an dieser WM teil, schied mit den Isländern aber schon in der Vorrunde aus. Torhüter Loris Karius vom FC Liverpool nahm mit einer ganz ähnlichen Frisur am diesjährigen Champions-League-Finale teil, und wie das endete, wissen Sie ja.
Schlechtes Omen also für die Kroaten, die am Mittwoch im Halbfinale auf England treffen und dabei wahrscheinlich wieder ihren Verteidiger Domagoj Vida mitspielen lassen. Er trägt als besondere Kombination eine Mischung aus Pferdeschwanz und Glatze: oben langes, gebundenes Haar, unten kahlrasiert. Damit vermischt er gewissermaßen das je Tragischste zweier Frisuren, denn auch ohne Haare sind in der Fußballgeschichte viele gescheitert.
Zinedine Zidane wurde im WM-Finale 2006 mit Glatze zur bedauernswerten Verliererfigur. Arjen Robben, der Niederländer, durfte ohne Haare gar nicht erst zum aktuellen Turnier fahren, Trippelsprints in der Quali zum Trotz. Die englische Legende David Beckham wurde mit Glatze weder Welt- noch Europameister. Und Pierluigi Collina, die wohl prominenteste italienische Glatze, gewann in seiner Karriere kein einziges Spiel.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen