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Frank Schmidt Foto: dpa

Was man kennt, ist der Arbeitssieg. Also beispielsweise das, was sich der FC Bayern seit Längerem in der Bundesliga leistet, so auch am Freitag – immer gerne mithilfe des Schiedsrichters, der trotz VAR auch diesmal den Korkenzieher für den Rekordrekordmeister gegeben hat. Aber es gibt auch das Gegenteil davon, also in etwa das, was sich der SV Werder Bremen am Freitag leistete: die Arbeitsniederlage. Dieser schön doppeldeutige Begriff, der eigentlich aus dem sogenannten Arbeitskampf stammt, bezeichnet nicht nur die Niederlegung von Arbeit, sondern eben auch die Kehrseite (sic!) des Arbeitssieges: In einem knappen Spiel nämlich gut gekämpft zu haben und trotzdem eher unglücklich verloren.

Geprägt, wenn nicht sogar erfunden hat diesen Begriff am Wochenende der Heidenheimer Trainer Frank Schmidt nach der etwas zu deutlichen Arbeitsniederlage gegen Union Berlin (0:4). Genauso gut hätte aber auch der neue Trainer des BVB ihn verwenden können. Wobei die Borussen tatsächlich sehr an ihrer Niederlage vom Samstag gegen den VfB gearbeitet haben – allen voran Eigentorschütze Waldemar Anton. Der Kovac-Effekt jedenfalls scheint direkt ein Rohrkrepierer zu sein (hätte fast „Ruhrkrepierer“ geschrieben). Personalpolitik in Dortmund – ein Fass mit offenem Boden.

Wo bleibt bei all dem das Arbeitsunentschieden? Hatten wir auch im Programm: Wolfsburg – Leverkusen und Mainz – Augsburg mit dem Standard­ergebnis für diese Art Remis, und auch Frankfurt in Gladbach sorgten für drei Arbeitsunentschieden. Wie wäre es stattdessen wieder mit ein wenig Glamour? (rh)

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