das detail: Wettbewerbsverzerrung, die
Es waren gerade einmal 23 Minuten gespielt, da führten die Tabellenkellerkinder vom FSV Mainz 05 mit 3:0 gegen Borussia Dortmund. Der Finalist der Champions League, auf den in der Wochenmitte noch Hymnen gesungen worden waren, hatte keine Chance gegen den Abstiegskandidaten. Wie jetzt? Schnell gehörte das Wort Wettbewerbsverzerrung zu den Trends auf Twitter-X. Denn der BVB hatte mit seinem lustlosen Auftritt in den Abstiegskampf eingegriffen. Bei den Mainzer Tabellennachbarn in Bochum, Köln und Berlin wird man das jedenfalls so sehen, auch weil Dortmund nicht mit der ersten Garnitur an Spielern aufgelaufen war.
Ja, die Mainzer haben gewiss Glück gehabt, auf eine Dortmunder Mannschaft zu treffen, die in der Bundesliga nichts mehr erreichen muss, die den fünften Tabellenplatz sicher hat und auch nächstes Jahr in der Champions League spielen darf. In dieser Saison gibt es noch ein einziges Spiel von Bedeutung für den BVB. Das findet am 1. Juni in London gegen Real Madrid statt. Es geht um den größten Titel im Vereinsfußball. Kein Wunder, dass der Klub den Fokus darauf legt, dass die Spieler schon jetzt vielleicht nichts anderes im Kopf haben als dieses Finale gegen Real Madrid. Solche Konstellationen sind unglücklich, am Saisonende aber nicht immer zu vermeiden. Skandalös ist der Dortmunder Auftritt nicht, so ärgerlich er auch für die Fans der abstiegsbedrohten Mannschaften sein mag. Dass Union Berlin am letzten Spieltag gegen den SC Freiburg, der sich unbedingt noch für den Europapokal qualifizieren will, spielen muss, dafür kann der BVB nun wirklich nichts. (arue)
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen