das detail: Frankfurter Invasion, die
Zwei Meldungen eines Wochenendes: Nach dem 1:1 zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart kam es auf Bahngleisen nahe des Frankfurter Stadions zu Auseinandersetzungen zwischen den Fans beider Klubs.
Und: Der SSC Neapel kritisiert die Entscheidung eines Verwaltungsgerichts, dass er nun 2.700 Tickets an Anhänger von Eintracht Frankfurt verkaufen muss, damit die am Mittwoch (21 Uhr) das Spiel der Klubs in der Champions League sehen können. Ursprünglich war Menschen mit Wohnsitz in Deutschland untersagt worden, ins Stadion zu kommen. Beim SCC Neapel hat man Angst vor der „konkreten Möglichkeit, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte“.
Nun waren es aber (Meldung eins) vermutlich Stuttgarter Fans, die in ihrem Zug die Notbremse zogen, die Türen öffneten und Frankfurter Fans verhauen wollten. Kein Grund also, Frankfurter zu bestrafen. Und nun weiß man (Meldung zwei) aktuell kein bisschen, wer aus Frankfurt denn am Mittwoch nach Italien reisen wird. Es gibt also keinen Grund, Fans aus einem vorab geäußerten Generalverdacht heraus, das Recht zu nehmen, was diese brauchen, damit Fußball erst Fußball wird: Anhänger zu sein.
„Erbarmen, die Hesse komme“, sagen einst die Rodgau Monotones und beschworen „ ’ne schaurig-schöne Invasion“, und da ist es dem SSC Neapel schon nicht ganz zu verübeln, wenn er sich vor solcher Lyrik fürchtet: „Was hat’n da de Pappa da? Der hat e Flasch Grappa da de Pappa.“ Aber da es ja sogar ein Menschenrecht auf schlechte Kunst gibt, sollten Eintracht-Fans reisen dürfen. (mak)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen