das detail: Geschichtsunterricht bei Hertha BSC Berlin
Einen Trabi in Vereinsfarben ließ Hertha BSC anlässlich des 30-jährigen Mauerfall-Jubiläum durch die Mauer fahren. Die aufwendig inszenierten Choreos vor Spielbeginn am Samstagmittag im Olympiastadion konnte man einerseits als Kritik an der jüngsten deutschen Geschichtsschreibung lesen. Zeigte doch der Mauerdurchbruch mithilfe des Hertha-Fahrzeugs, dass die Rolle des Fußballvereins aus Charlottenburg beim Zusammensturz des Ostblocks bislang nur unzureichend beleuchtet wurde. Die zweite Mauer allerdings, die sich dann vor Anpfiff auf dem Spielfeld zwischen RB Leipzig und Hertha BSC öffnete, schien wiederum eine andere epochale Leistung des Traditionsklubs ins Bild zu setzen. Denn die Hertha ist gerade dabei, mithilfe eines sehr spendablen Investors eine ganz dicke Mauer zu durchbohren. Die Barriere, die sich für alle Traditionsvereine auftut, die wie der Brauseklub aus Leipzig sich schrankenlos dem Kommerzfußball öffnen wollen. Selten wurde die jüngste deutsche Fußballgeschichte so anschaulich und ergreifend präsentiert. Danke, Hertha. (jok)
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