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Wie Fifa-Boss Gianni Infantino seinen Erblasser Sepp Blatter in den Schatten stellt

Giovanni Vincenzo Infantino, Sohn eines Zeitungsausträgers aus Reggio Calabria, wurde, als er zum Fifa-Boss aufstieg, gern mit seinem Vorgänger Sepp Blatter verglichen. Blatter II., schrieben manche und ermittelten bei den Männern aus dem Wallis einen ähnlich hohen Mauschelfaktor. Was für ein Irrtum! Blatter war ein Funktionär alten Schlags, der sich nicht so recht entscheiden konnte, ob er in der Rolle des Herbergsvaters oder des Patrons aufgeht. Wie niedlich, muss man aus heutiger Perspektive sagen.

Infantino hat sich von Blatter längst emanzipiert. Er möchte nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung den Fußballverband so radikal ausverkaufen, dass nur noch die Grundfesten von der Fifa übrig blieben, wenn überhaupt. Für mindestens 25 Milliarden Dollar möchte Infantino den Fußball an ein Konsortium verhökern, dessen Hintermänner in Saudi-Arabien zu Hause sind. Für Infantino würde sich die Sache durchaus lohnen. Er würde Aufsichtsrat der neuen Weltfußball-AG. Und die anderen Verwalter, Freunde und Fans des schönen Spiels? Schauten irgendwie in die Röhre.

Die Offerte der Fußballaufkäufer hat Gianni Infantino bereits im Frühjahr wie ein Trojanisches Pferd ins Fifa-Council geschoben, das die Gefahr der folgenreichen Überrumpelung aber erkannte. Man darf das ein kleines Wunder nennen. Markus Völker

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