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daily dope (283)

Eishockey-Nationalspieler Florian Busch ist trotz seiner verweigerten Dopingprobe offiziell für die Weltmeisterschaft in Kanada spielberechtigt. Wie der Weltverband IIHF am Samstag mitteilte, gab die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) den Stürmer der Eisbären Berlin für das Turnier frei. Geholfen hat es der Deutschen Mannschaft zunächst nicht, dass Busch tatsächlich mitspielen darf. Sie verlor ihr Auftaktspiel gegen die Auswahl Finnlands mit 1:5.

Busch hatte am 6. März zunächst einen unangemeldeten Test bei sich zu Hause abgelehnt, weil er mit seiner Freundin zum Essen gehen wollte. Erst einige Stunden später hatte der 23-Jährige die Probe nachgeholt, nachdem ihm die Konsequenzen deutlich wurden. Das zuständige Gremium des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) hatte statt einer maximal möglichen zweijährigen Sperre eine Verwarnung und eine Geldstrafe in Höhe von 5.000 Euro ausgesprochen. Der DEB sieht Busch nicht als Dopingsünder, zumal die negativ ausgefallene Analyse auch belegt habe, dass er keine verschleiernden Mittel eingenommen habe. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) hatte das Urteil nicht akzeptiert und den Fall der Wada gemeldet. Die hat nun die Entscheidung des DEB durchgewunken und angekündigt, keine Rechtsmittel dagegen einlegen zu wollen. Bei der Nada zeigte man sich enttäuscht über die Reaktion der Wada. „Wir sind nach wie vor nicht einverstanden, aber wir können ja nichts machen“, sagte Pressesprecherin Ulrike Spitz. Nach den Regularien der Nada ist eine verweigerte Dopingprobe gleichbedeutend mit einem positiven Test und dementsprechend zu ahnden. Erleichterung herrschte dagegen beim Deutschen Eishockeybund, der nach seinem Urteil im Fall Busch heftig kritisiert worden war. „Das ist ein ganz wichtiges Signal für uns“, erklärte DEB-Präsident Hans-Ulrich Esken. DPA