: capoeira im selbstversuch
Tanzbar, kämfbar, gut!
Ohne Musik kein Capoeira! Ohne das steuernde Grundgerüst der Trommeln und Berimbaus würde der Kampftanz zur wüsten Rangelei ausarten. Kein Wunder also, dass es jede Menge Capoeira-CDs gibt. Die meisten klingen, als hätte jemand das Tonband beim Üben mitlaufen lassen. Das Projekt „Capoeira Mata Um“, beim Marburger Label Tropical Music (www.tropical-music.com) erschienen, ist die erste wirklich professionell aufgenommene Produktion und die erste Capoeira-CD, die man sowohl zum Trainieren, als auch an Caipirinha-lastigen Abenden unter Freunden laufen lassen kann. Die Toques wurden von bahianischen Musikern vor Ort in Salvador aufgenommen. Weil die Projektmacher Capoeira als weltweites Phänomen betrachten, verschickten sie die Aufnahmen an Musiker in diversen Ländern. Herausgekommen sind Stücke mit haitianischen, marokkanischen oder senegalesischen Elementen, Capoeira-Remixes, -Breakbeats und Capoeira-Jazz (improvisiert von Albert Mangelsdorff!). Auf clevere Weise zollt „Capoeira Mata Um“ somit der Verbreitung des Capoeira Tribut, ohne die Wurzeln zu kappen. Tanzbar, kämpfbar, gut! GERO GÜNTHER
Zum Weiterlesen: Piero Onori, „Sprechende Körper“, Edition diá; Dirk Hegmanns, „Capoeira. Die Kultur des Widerstandes“, Schmetterling Verlag, 12,68 €; Nestor Capoeira, Capoeira, W. Weinmann 1999, 10,20 €
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