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bürgerkrieg im sudan

Zankapfel Nuba-Berge

Die Aussicht auf Frieden im Sudan nach fast 20 Jahren Bürgerkrieg wird konkreter. Am Samstag trafen sich in der ugandischen Hauptstadt Kampala Sudans Präsident Omar al-Baschir und der Chef der südsudanesischen Rebellenbewegung SPLA, John Garang. Beide erklärten ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Bereits im Januar hatten sich die Regierung in Khartoum und die SPLA auf einen lokal begrenzten, international überwachten Waffenstillstand in den Nuba-Bergen geeinigt. Ist es dort seitdem ruhig geblieben, gehen die Kämpfe in anderen Teilen des Landes weiter. Ironischerweise setzen beide Seiten ihre in den Nuba-Bergen frei gewordenen Truppen rund um die schwer umkämpften Ölfelder im Süden ein. Laut dem Abkommen von Kenia vom 20. Juni soll nach einer Übergangszeit von sechs Jahren ein international überwachtes Referendum stattfinden, in dem der Süden über seine Selbstbestimmung entscheiden darf. In der Zwischenzeit hat sich die Regierung in Khartoum verpflichtet, im Süden kein islamisches Recht anzuwenden. Da die SPLA sich nicht auf einen Waffenstillstand einlassen will, bevor die politischen Probleme gelöst werden, herrscht weiterhin Krieg. Ausgerechnet die Nuba-Berge, das einzige Bürgerkriegsgebiet, in dem derzeit die Waffen schweigen, könnte sich am Ende in einem Gesamtabkommen als Stolperstein erweisen. Sowohl die Regierung im Norden als auch die SPLA im Süden beanspruchen das Gebiet im Zentralsudan kulturell und geografisch für sich.

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