brief des tages:
Raus aus der linken Bubble
„Zirkuszelt“-Aussage erntet Kritik“, taz vom 2. 7. 25
Ein Zirkuszelt zeichnet sich durch Buntheit aus. Die Pride-Flagge ist bunt. So viel zur Analogie, welche Friedrich Merz in seiner von Linken zuletzt viel beachteten Aussage freilich unterstellt werden kann. Alles Weitere, was Herrn Merz aus dem einschlägigen linken Milieu mal wieder an Boshaftigkeiten vorgeworfen wird, spiegelt lediglich die eigene Boshaftigkeit gegenüber Friedrich Merz wieder.
Darüber hinaus entlarven die wutschäumenden Reaktionen und Empörungen, was den linken Merz-FeindInnen im aktuellen Weltgeschehen gerade am ärgsten auf der Seele brennt: Es sind individuelle negative Gefühle, die in Hass und Hetze gegen das politische Feindbild ventiliert werden. Mit Kritik im sachlichen und berechtigten Sinne haben diese Gefühlsausbrüche nichts zu tun.
Dann beschäftigt euch mal weiter mit weißer LGBTQ-Feindlichkeit, weißem Rassismus, weißer Polizeigewalt. Bleibt vor allem in eurer linken Bubble und fokussiert bloß nicht auf Probleme, für die euer Weltbild keine schlüssigen Erklärungen liefert.
Daniel Holzmann, Köln
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