piwik no script img

brief des tages

Arbeitswelt

„Nur drei Tage im Büro“, taz vom 6. 9. 23

Das Homeoffice finden viele ArbeitnehmerInnen sehr gut. Größere Flexibilität, die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Zeit- und Kostenersparnis durch weniger Fahrten zum Arbeitsplatz. Allerdings gibt es auch ein paar negative Begleiterscheinungen. Auf die soziale Komponente, den fehlenden persönlichen Kontakt mit KollegInnen, den Plausch in der Teeküche haben Sie hingewiesen. Auch auf die Verschiebung von Arbeitsleistungen zwischen den KollegInnen, ein Umstand, den auch die Arbeitgeber nicht gern wahrnehmen. Der Zeitdruck, verbunden mit Stress und Schuldgefühlen, nicht 7/24 erreichbar zu sein, nimmt massiv zu. Und bei Problemen kann man nicht mal eben ein Zimmer weitergehen und Kolleginnen um Rat oder Entlastung bitten. Homeoffice hat dazu noch eine materielle Komponente: Nicht alle haben eine große Wohnung mit einem gut ausgestatteten Arbeitszimmer. Wer zu zweit oder mit Kindern in einer kleinen Wohnung lebt, hat sein Büro auch mal am Küchentisch oder im Schlafzimmer. Ein gesundheitsgerechter Arbeitsplatz wird plötzlich Privatsache, während der Arbeitgeber kräftig Bürokosten einspart.

Michael Schwartzkopff, Berlin

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen