brief des tages:
Sorbische Dörfer
„Der Kampf um die Kohle im Osten “, wochentaz vom 7. 1. – 13. 1. 23
Seit Beginn des Braunkohleabbaus sind in der Lausitz mehr als 130 Dörfern devastiert. Das waren vor allem sorbische Dörfer. So hat sich der Siedlungsraum der autochthonen Bevölkerung drastisch verringert. Wälder, Felder und Wiesen – unsere natürlichen Lebensgrundlagen wurden und werden kurzfristigen Wirtschaftszielen geopfert. Manche „Umsiedler“ sind in ihrem Leben inzwischen das zweite Mal von der Devastierung ihrer Wohnorte betroffen. Wann fragen Sie die Betroffenen – pardon, Opfer und deren Lobbyisten nach ihrem Standpunkt gegen den weiteren Kohleausbau: Sorbischer Sejm, Lausitzer Allianz, ÖDP und Narurschutzgruppen? Zur Tragik gehört nicht nur, dass sorbische Dörfer bei Weitem nicht so groß sind, dass ihr Protest gehört würde, denken wir an Heuersdorf im Leipziger Süden, sondern auch, dass Verstromung der Kohle in der DDR Staatsräson war. Protest war da kaum möglich. Im Grunde setzen die MPs Haseloff, Kretzschmer, Woidtke diese DDR-Staatsräson fort indem sie für die weitere Auskohlung, sprich Vernichtung der natürlichen Lebensgrundlagen in Mitteldeutschland und den Lausitzen plädieren. Steffen Förster, Meißen
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