brief des tages:
Exportverbot für Pestizide
„Gift aus dem Ausland. In Uganda setzen Kleinbauern Pestizide ein, die in Europa verboten sind“, wochentaz vom 7. 1. 23
Liebe Frau Schlindwein, herzlichen Dank für Ihre interessante Reportage über den Pestizidhandel in Ostafrika. Er dokumentiert die Notwendigkeit eines Exportverbots für Pestizide, die in der EU nicht zugelassen sind. Ich habe selbst vor 30 Jahren in Brasilien zu der Thematik gearbeitet (Giftige Ernte) und muss feststellen, dass die Lobby/Mafia der Pestizidindustrie nach wie vor sehr effektiv ist. Die von Ihnen beschriebene Situation habe ich damals auch schon in Brasilien erlebt, als Teil des agroindustriellen Komplexes mit allen fatalen Folgen für die Umwelt und die Bauern selbst. Eine Bitte habe ich noch in diesem Zusammenhang: Sie verwendeten den Begriff „Pflanzenschutzmittel“ für Pestizide. Dieser Begriff ist – bezogen auf Agrargifte – nicht korrekt. Herbizide töten Pflanzen, werden aber auch als Pflanzenschutzmittel tituliert, eine umgangssprachlich sehr erfolgreiche Begriffsumdeutung der Pestizidmafia. Agrargifte/Ackergifte wäre ein klarerer Begriff, klingt für unsere Lesegewohnheiten aber nicht so geschmeidig und harmlos. Aber das ist das Zeug ja auch nicht!
Michael Schwartzkopff
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