brief des tages:
Hasskriminalität im Netz
„Offensive gegen digitale Gewalt gefordert“, taz vom 3. 8. 22
Es ist keine Frage, dass die staatlichen Stellen in keiner Weise den Anforderungen des Netzes gerecht werden. Und genau das muss sich auch schnellstens ändern. Aber die große, die Plattformen nutzende Gesellschaft darf auch nicht die Augen davor verschließen, dass sie es ist, die einen großen Hebel in der Hand hält: Streik! Die Klicks, die Geld in die Kassen der Plattformen spülen, könnten durch einen gut organisierten Streik einfach ausbleiben. Was bitte ist so schwer daran, einen großen Netzstreik vom Zaun zu brechen und diese unsäglichen Datensaugplattformen durch ganz einfach umzusetzende „Nichtnutzung“ in ihre Schranken zu weisen? Ruft doch einmal zu einem echten Netzstreik auf und entzieht den Kraken ihre Einnahmequellen. Denn nur damit könnt ihr sie zum Handeln zwingen. Und ja: Ich bestreike diese Plattformen schon lange, weil ich Verbrecher und Unterstützer von Mördern nicht unterstütze, die gegen Hatespeech eigentlich gar nichts unternehmen, die nicht wirklich unterbinden, dass täglich Menschen in den Tod getrieben werden, und denen es egal ist, dass sich Hass fast ungehindert verbreitet.
Rainer Momann, Puchheim
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