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brief des tages

Bauernhöfe lebendig erhalten – als Sozialprojekt

„Höfesterben geht weiter“, taz vom 16. 5. 22

Der Begriff „Höfesterben“ ist ambivalent, handelt es sich doch um Unternehmen in einem besonders überregulierten Markt, der gut analysiert wird hinsichtlich der Investitionen zum Profit. Dennoch stirbt bei kleinen Höfen etwas tatsächlich: Ein Teil einer tradierten Kultur mit besonderen Regeln für gut bekannte Kreisläufe und vielfach eine besondere Bereitschaft, aus Liebe eine Berufung werden zu lassen.

Vielleicht können Ka­pi­tal­ge­be­r:in­nen Höfe als Genossenschaften umwandeln in das Format der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi)? Hier dominiert eine soziale Idee das Primat der Ausbeutung von Mensch, Tier und Boden. Eine andere Möglichkeit ist es, Höfe und Resthöfe umzuwidmen, wie schon vereinzelt im Sauerland geschehen. Hier werden Se­nio­r:in­nen betreut, demente Menschen bekommen ein Zuhause und in den neuen Wohngemeinschaften spielen lebendige, spürbare Sozialkontakte und die Gemeinschaft von Mensch und Tier eine zentrale Rolle. Schließlich kann nicht jede(r) in Deutschlands bekannteste Senior:innen-WG bei Henning Scherf einziehen.

Martin Rees, Dortmund

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