brief des tages:
CDU-König der Ausreden
„Laschets Klimapolitik in NRW: Heiße Luft gegen die Klimakrise“, taz vom 8. 7. 21
Laschet behauptet, ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen sei unsinnig, da Elektroautos kein CO2 verursachen würden – somit sei es unlogisch, sie nicht schneller als 130 fahren zu lassen. Dabei sind Laschets Aussagen unsinnig und unlogisch. Elektroautos brauchen zusätzlichen Strom – Laschet ließ Polizeiknüppel im Hambacher Forst für die Braunkohle kämpfen und behinderte gleichzeitig mit Auflagen den Ausbau regenerativer Energie. E-Autos erwirken somit noch lange CO2 im Kohlekraftwerk. Außerdem: Schnelle E-Autos brauchen größere Akkus und kosten somit zusätzlichen Verbrauch beim Betrieb und der Herstellung. Letztere bedeutet zusätzliches CO2. Unlogisch ist auch Laschets Hinweis, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit eh nur bei 117 km/h liegt (dpa). Gerade die hohe Differenz zwischen Spitzen- und Durchschnittsgeschwindigkeit führt zu verbrauchssteigernden Beschleunigungen, zu häufigeren Staus. Die Mehrheit der Bürger spricht sich für Tempolimit 130 aus, aber die Autoindustrie will teure PS-Protzautos verkaufen. Und ein Teil der Wähler sucht lieber Ausreden, als alte Gewohnheiten zu ändern. Winfried Hoch, Werne
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