brief des tages:
Berufswahl im Bereich der Streitkräfte
„Schlimmer als befürchtet“, „Exempel“ gegen rechts gefordert“, taz vom 12. 7. 21
Herausfordernd! Was denken wir, wenn wir jetzt und wiederholt von illegalen hessischen Polizeiaktionen durch das Netz lesen?
Bewerber für den hessischen Polizeidienst sollen von dem hessischen Verfassungsschutz überprüft werden, der seit NSU bis NSU 2.0 mindestens nicht mal mehr vom hessischen Landtag überprüfbar ist, solange „brutalstmögliche Aufklärer“ der hessischen CDU-Regierung das verhindern?
Soziologisch ist eine Berufswahl im Bereich der Streitkräfte, der Polizei und des „Verfassungsschutzes“ tendenziell befehls-, gehorsams-, waffen- und geheimnisaffin, Beamte sind dort auch verstärkt einem Gruppendruck ausgesetzt; dass hier wie im Schnitt der Bevölkerung mindestens 15 Prozent stockkonservativ sind, verstärkt die genannte Tendenz – und das ist wohl eine immer wiederkehrende Herausforderung für eine demokratische Gesellschaft, für die Ausbildung und Kontrolle dieser für den Schutz des Staates, der Zivilbevölkerung und der Grundrechte vorgesehenen und eingestellten Beamten.
Ernst-Friedrich Harmsen, Berlin
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