brief des tages:
Regelbetrieb in Kita muss nicht sein
„Frieren oder filtern?“, taz vom 4. 11. 20
Seit Beginn der Pandemie arbeiten Erzieher*innen ungeschützt, ohne Abstand mit Kindern, da das in diesem Beruf nicht anders geht. Es stellt sich die Frage, ob der Politik die Gesundheit der Erzieher*innen schlichtweg egal ist. Kinder im Kindergartenalter nehmen Spielzeug in den Mund, welches kurz darauf das nächste Kind in Händen hält. Den Kindern kann man freilich keinen Vorwurf deshalb machen, wohl aber der Politik, die immer wieder die Forderung stellt, „die Kitas sollen geöffnet bleiben“. Es ist dem Personal in Kitas schlichtweg nicht möglich, immer wieder auf Hygiene zu achten und die eigene Gesundheit dabei nicht zu gefährden, wenn die Gruppenstärke bei über 20 Kindern liegt und obendrein noch Personal fehlt. Personell, durch das Kibiz-Gesetz, waren Kitas schon lang schlecht aufgestellt. Durch die Coronapandemie fehlen noch mehr Angestellte, da viele zur Risikogruppe zählen. Es ist wichtig, für kleinere Gruppen in den Kitas zu sorgen, um so das Risiko einer Infizierung zu verringern. Regelbetrieb der Kitas zur Pandemiezeit muss nicht sein!
Christian Hüther, Schwerte
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