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brief des tages

Demokratie leben!

„Die Pflicht der Freiheit“, taz vom 19. 12. 19

Unbestritten ist unsere Gesellschaft gespalten, dagegen muss mehr getan werden. Mehr Austauschforen braucht die Gesellschaft, zivilgesellschaftliche Initiativen müssen durch Programme wie „Demokratie leben!“ gefördert werden, ehrenamtliches Engagement von der freiwilligen Feuerwehr bis zu (internationalen) Freiwilligendiensten brauchen mehr Anerkennung und Unterstützung. Aber was soll ein staatlicher Zwangsdienst bewirken?

Wer zu etwas genötigt wird, engagiert sich nur halbherzig, was im sozialen Bereich fatal sein kann. Positive Lernprozesse benötigen gute Einsatzmöglichkeiten und gute pä­dagogische Begleitung. Wie sollen durch einen Zwangsdienst mündige, in Demokratie geübte Bürger/innen erreicht werden? Warum soll die junge Generation ausbaden, was die Älteren (trotz erlebter Wehrpflicht!) nicht auf die Reihe bekommen? Zwang erfordert hohen staatlichen Aufwand. Arbeitsplatzneu­tralität aller Einsatzplätze ist nicht zu gewährleisten. Zivilgesellschaft wird geschwächt.

Die zig Millionen, die ein Pflichtdienst kosten würde, sollten für die Förderung von Freiwilligendiensten, ehrenamtlichem Engagement und Demokratieprojekten verwendet werden. Jan Gildemeister, Hennef

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