brief des tages:
Planetarisch denken
„Ein Weckruf für Europa“, taz vom 11. 4. 19
Felix Lee erklärt uns das Seidenstraßenprojekt auch als Aufforderung Chinas an Europa, von Quartalsbilanzen loszulassen und zu langfristigerem Denken zurückzukehren. Das Ganze atmet trotzdem den Geist der bisherigen Expansion. Da die eine Erde eng wird, müssen alle, auch China, lernen, diesen Aspekt mitzudenken. Ein Novum, auf das keiner eingestellt ist.
Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung erwähnt in seinem Hauptgutachten, „Der Umzug der Menschheit“, auf Seite 7 die Tatsache, dass Städtebau planetarische Auswirkungen angenommen hat. China hat von 2008 bis 2011 mehr Zement verbaut als die USA im vorigen Jahrhundert; dass ein „Betondach“ über den zusätzlichen 2 Milliarden Menschen bis 2050 350 Gto CO2 entspricht, 1/3 der bis zur 2-Grad-Grenze in der Atmosphäre verfügbaren CO2-Menge. Vorhaben planetarischen Ausmaßes wie die Seidenstraße sollten das mittlerweile berücksichtigen, desgleichen Reparatur- und Ersatzinvestitionen bestehender Anlagen. Viele Kommunen waren in der Lage, Schwimmbäder zu bauen, haben aber größte Schwierigkeiten, sie in Betrieb zu halten. Klaus Warzecha, Wiesbaden
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