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brief des tages

Gender Pay Gap – mehr oder weniger Einbildung?

„Lücke im Gesetz“, taz vom 6. 2. 19

Anne Fromm schreibt in ihrem wichtigen Beitrag: „Was muss eine Frau noch vorbringen, um Diskriminierung zu vermuten?“ Sie schließt mit dem Satz: „Dieses Urteil allerdings ist alles andere als eine Ermutigung.“ Das ist – gelinde gesagt – noch sehr milde ausgedrückt.

Das aktuelle Urteil ist eine erneute, dreiste Diskriminierung aller vom Gender Pay Gap Betroffenen und zeigt: Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit ist leider immer noch nicht wirklich gewünscht.

Das Entgelttransparenzgesetz ist das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben wurde; es ist bloße Augenwischerei. Es ist doch zynisch, so ein Gesetz zu beschließen und gleichzeitig – wie mit diesem Urteil nun geschehen – den Frauen zu signalisieren: Ihr werdet doch nicht wirklich diskriminiert, versucht erst gar nicht euer Recht auf Gleichbehandlung durchzusetzen! Und das geht auch die Männer an:

Wollen sie wirklich für ihr „Geschlecht“ bezahlt werden und nicht für ihre Leistung?

Ich wünsche Birte Meier und allen Mits­treiter*innen viel Kraft und Mut!

Matthias Backes, Berlin

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