brief des tages:
Sie kennen keine Scham: Boni für RWE-Inkompetenz
„Wir haben kein schlechtes Gewissen, weil wir keins haben müssen“, taz vom 25. 10. 18
Wenn RWE-Boss Martin Schmitz sagt, die RWE würden noch 20 bis 25 Jahre für den Ausstieg aus der Braunkohle brauchen, ist dies das Eingeständnis des Versagens. Martin Schmitz hätte sagen müssen: „Ich und meine Vorgänger haben Millionen an Gehältern kassiert, ohne mit Weitsicht den Konzern zu führen. Wir haben uns auf die strukturelle Korruption verlassen, zahllose Landes- und Kommunalpolitiker bei uns auf die pay roll genommen. Wir haben zu keinem Zeitpunkt an eine Ausrichtung des Konzerns für die Zukunft gedacht, sondern versagt. Auf ganzer Linie. Die Zeche zahlen nicht nur die Mitarbeiter und Bürger des Rheinlandes, sondern vor allem die Menschen in anderen Regionen der Welt, die aufgrund des von uns massiv mit verursachten Klimawandels nun ihre Heimat verlassen und zu uns kommen. All die gesellschaftlichen Verwerfungen, die darauf folgen, sind wesentlich unsere Leistung. Zu mehr waren weder meine Vorgänger in der Lage, noch könnte ich es besser. Ich schäme mich, für meine Inkompetenz und mein Versagen auch noch Gehalt und Boni zu kassieren.“ Stefan Bluemer, Essen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen