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brief des tages

Wessen Geschäft betreibt die Linke in Syrien?

„Linke streitet über Weißhelm-Asyl“, taz vom 24. 7. 18

Immer mal wieder, wenn ich mich über die SPD ärgere, erwäge ich, bei der nächsten Wahl der „Linken“ meine Erststimme zu geben. Und dann knallt so ein Hammer dazwischen wie jetzt Frau Hänsels Widerstand gegen die Aufnahme von „Weißhelmen“ in Deutschland.

Wessen Geschäft betreibt diese Frau vom orthodoxen Flügel der Partei: das der Russen oder das von Assad?

Die Weißhelme retteten im syrischen Chaos Leben und die Humanität. Ob sie dabei Helmkameras benutzten, ist gänzlich egal. Und wenn, dann dokumentierten sie nur das, was sie tun, und daran ist nichts zu kritisieren. Dass die Bilder dann zur Dokumentation von Assads Grausamkeiten gegen das eigene Volk dienen: umso besser!

Der Versuch ist lobenswert, zumal wenn Assad und seine Schergen je wegen ihrer Kriegsverbrechen vor ein internationales Tribunal gestellt werden sollten. Dann sind Videoaufnahmen wichtige Beweismittel.

Also beim nächsten Mal wird’s wohl wieder nichts damit, die Linke zu wählen.

Jürgen Fiege, Bremen

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