piwik no script img

brief des tages

Keine Solidarität mehrübrig – für Nicaragua?

„Nicaraguas Armee tötet nicht für Daniel Ortega“, taz vom 14. 5. 18Danke für diesen Artikel! Kurz vor den Unruhen, die so wenig Platz in unseren Medien finden, bin ich aus Nicaragua zurückgekommen mit der Überzeugung: Dort hat sich eine Diktatur etabliert – mit einem ehemaligen Combatiente der FSLN als Präsidenten. Nun wehrt sich ein großer Teil der Bevölkerung gegen diese Diktatur, eine inzwischen korrupte FSLN. Und was tun wir? Wo ist die ehemalige Solidaritätsbewegung, die so viel Hoffnung in diesen Prozess gelegt hat? Diesmal ist kein Außenaggressor in Sicht, kein außenpolitisches Interesse lenkt den Medien-Fokus. Nun ja, die Touristenzahlen sind immens gestiegen – Nicaragua ist (war bis vor wenigen Wochen!) ein relativ „sicheres“ Land für diejenigen aus unserer eurozentristischen Lebenswelt, die preiswert in den Tropen abhängen wollen. Und Costa Rica baut einen „Trockenkanal“, einen riesigen Containerhafen – mit holländischen Investoren – der den Warenfluss für den kapitalistischen Weltmarkt über die kleinen Straßen durch das Land und die Panamericana in die Länder Zentralamerikas transportiert.

Karin Schüler, Bonn

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen