brief des tages:
Vorkriegspropaganda der NATO gegen Russland?
„Weltweit Billionen für Waffen“, taz vom 1. 5.18
Noch im Februar 2018 hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen argumentiert, dass Russland eine zunehmend aggressive Aufrüstung betreibe und die NATO deshalb mit einer immensen Steigerung ihrer Militärausgaben reagieren müsse.
Nun sind jenseits dieser Aufrüstungsrechtfertigungen die aktuellen Zahlen von SIPRI, dem einzigen unabhängigen Friedenforschungsinstitut, auf dem Tisch:
Russland hat im Jahr 2017 seine Militärausgaben um 20 Prozent gesenkt! Die NATO allerdings steckte auch im Jahr 2017 mehr als 10 Mal so viel (!) in die Rüstung als Russland.
Mit einer Mischung aus Erstaunen und Zorn fragt man sich, wie es westliche Politiker und Medien noch immer schaffen, die Mär von der russischen Übermacht und Bedrohung in die Welt zu posaunen und der Rüstungsindustrie immer wieder neue Aufträge zu verschaffen.
Angesichts der enormen Rüstungssteigerung Saudi-Arabiens hoffe ich, dass wir uns nicht schon in einer Phase der Vorkriegspropaganda befinden. Josie Bockholt, Aachen
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