brief des tages:
Kriegsverbrechen in Syrien
„Der syrische Knoten“, taz vom 14. 4. 18
Der Militärschlag gegen das Assad-Regime ist richtig und nötig gewesen. Dieses Regime schreckt auf Grund der Deckung durch Russen und Iraner vor nichts zurück. Zehntausende Ermordeter in syrischen Gefängnissen, geächtete Bomben auf Bunker, Krankenhäuser, Märkte und Schulen. Es nützt im Fall Syrien die Aufzählung der amerikanischen Fehlentscheidungen seit 1990 nichts, die Welt hat es hier mit lang anhaltenden Kriegsverbrechen zu tun, bei denen bisher nur zugeschaut wurde. Als die Russen Ost-Aleppo in Schutt legten, zeigte der Westen eine unglaubliche Gleichgültigkeit, obwohl Leute der syrischen Zivilgesellschaft verzweifelt um Hilfe gebeten haben („Russia kills us“). Also hört bitte auf mit diesem Geschwafel vom völkerrechtswidrigen Angriff auf syrische Fabriken. China, Iran und Russland verhalten sich seit Jahren völkerrechtswidrig in der UNO. Jede Resolution, die Hilfe für die Bevölkerung in Rebellengebieten bringen sollte, wurde mit Veto belegt. Städte wurden regelrecht ausgehungert (Madaya). Mit Despoten kann man weder reden noch verhandeln, deshalb wurde es höchste Zeit für diese Aktion der USA, Englands und Frankreichs – ja, und Deutschland hätte da einen konkreten Beitrag leisten müssen.
Clemens Ludewig, Hamburg
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