piwik no script img

brief des tages

Bundestag: Saftige deutsche Diäten

„Warum die Aufregung“, taz vom 13. 12. 17

Die Abgeordneten sollten sich nicht so echauffieren, wenn von Selbstbedienungsmentalität gesprochen wird.

Monatlich erhalten sie über 9.500 Euro an einkommensteuerpflichtigen Diäten, dazu eine steuerfreie Pauschale von über 4.300 Euro, die ohne Verwendungsnachweis gewährt wird. Dazu das Recht, Personal für ein Büro in Berlin und im Wahlkreis einzustellen, das mit über 19.000 Euro zu Buche schlägt. Alles zusammen ergibt das die stolze Summe von circa 33.000 Euro im Monat.

Nebentätigkeiten in unbeschränkter Höhe sind möglich und werden auch nicht auf die Diäten angerechnet. Diese Nebentätigkeiten beliefen sich in der vergangenen Wahlperiode auf über 48 Millionen Euro. Und natürlich ist die Benutzung aller staatlichen Verkehrsmittel kostenfrei, seit dem Jahr 2002 auch die Bahnkarte zur privaten Nutzung. Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung werden auch nicht erhoben, vielmehr erwerben sie pensionsähnliche Ansprüche.

Diese Bezahlung erfolgt nach der Bemessung der Richter an den obersten Gerichten – auch für die Hinterbänkler.

Wolfgang Schneider, Altrip

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen