brief des tages:
Die Finte der Bahn
„Palmer für Weiterbau von Stuttgart 21: Zu teuer, um aufzuhören“, taz.de vom 1. 12. 17
Soso, ein Ausstieg wäre also „eine unglaubliche Vernichtung von Arbeitsleistung und Volksvermögen“. Wäre denn der Weiterbau eine geringere Verschwendung von Volksvermögen? Für 10 Milliarden Euro einen Bahnhof zu bauen, der schon die heutigen Verkehrsbedürfnisse um 30 Prozent unterschreitet, der regelmäßig zu Unfällen führen wird, weil er 15 Promille Gleisneigung hat, der bislang keinen genehmigten Brandschutz hat, dessen Tunnel regelmäßig zum Verkehrs-GAU führen werden, weil der geologische Untergrund 100 Jahre lang quellen wird. Die Chance des S-21-Ausstiegs ist, dass diese Verschwendung wenigstens ein bisschen geringer wird: so schlappe 5 oder 6 Milliarden – denn so viel günstiger wird die Modernisierung des Kopfbahnhofs. Womöglich ist Boris Palmer auf die neueste Finte der Bahn hereingefallen, der Ausstieg koste die Horrorsumme von 7 Milliarden Euro. Der Trick: Die Bahn unterstellt mit dieser Zahl, dass sie bei einem Projektabbruch die schon gebauten Tunnel wieder zurückbauen müsste. In den S-21-Verträgen hat sich die Bahn aber lediglich verpflichtet, bei einem etwaigen Projektabbruch eine sichere und funktionstüchtige Infrastruktur zu übergeben. Martin Poguntke, Aktionsbündnis gegen S 21
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