bremen heute : „Förderung aufstocken“
Heute (Sa, 19 Uhr) eröffnet in der Städtischen Galerie die Ausstellung zum „Bremer Förderpreis für Bildende Kunst“
taz: Wenn man den Bremer Förderpreis bekommt – hat man’s dann quasi schon geschafft?
Wolfgang Zach, Vorsitzender des Bremer Verbandes Bildender Künstler (BBK): Es ist wichtig, so einen Preis zu kriegen, aber dann ist man immer noch ganz weit weg. Durch die Kunsthochschule kommen in Bremen immer neue Künstler nach, die nach der Schule auf sich gestellt sind und sich am Markt durchsetzen müssen.
Die Alten haben es aber auch schwer. Müsste es für die nicht ebenfalls spezielle Förderungen geben?
Es gab mal den Preis für das Lebenswerk, aber den hat der Kultursenator schon ewig nicht mehr vergeben.
Das Thema Altersarmut?
Die Künstlersozialkasse gibt es erst seit 1983, also haben die meisten nur kurz – und wenig – eingezahlt. Das Einkommen ist ja nicht konstant: Es wird immer weniger gekauft, auch vom Programm „Kunst im öffentlichen Raum“ existieren nur noch Reste.
Kein Hoffnungsschimmer?
Doch. Der Bund hat die „Kunst am Bau“-Regelung neu gefasst, der zufolge bei Bauten mit Bundesbeteiligung und einem Volumen ab einer Million Euro 1,5 Prozent für Kunst ausgegeben werden muss.
Und wie steht es mit Hilfen vor Ort?
Im vergangenen Jahr wurde die soziale Künstlerförderung gestrichen, die gesamte Bremische Künstlerförderung ist auf 205.000 Euro pro Jahr geschrumpft.
Was ist das Ergebnis?
Deutlich mehr als die Hälfte der Bremer Künstler bezieht Leistungen nach Hartz IV. Die Projektförderung sollte dringend aufgestockt werden. Interv.: HBFoto [A]: Jochen Könnecke