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boulevard der bestenDie Zukunft ist ausgezeichnet

Foto: Wolfgang Borrs

Ein perfekter Tag in der Zukunft beginnt damit, dass eine Gruppe junger Menschen mit dem Fahrrad durch die Wiesen und Wälder eines Naturschutzgebietes radelt. Zum Mittagessen gibt es selbst gekochte Suppe im Garten eines Wohnprojekts, diskutiert wird über Biomedizin und Weltrettung. Das klingt kitschig. Aber ich schwöre, genauso ist es, wenn man für den Zukunftsteil der wochentaz arbeitet und sich einen Tag Zeit nimmt, um über den Journalismus zu sprechen, den wir machen wollen.

„Wer begeistert mit Kreativität und Mut? Wer steht für die Zukunft der Branche?“ – Mit diesen Fragen sucht das Medium Magazinjedes Jahr nach 30 journalistischen Talenten bis zum Alter von 30 Jahren. In wenigen Tagen wird die Auszeichnung in München übergeben. Aus der taz fährt in diesem Jahr gleich ein ganzes Team zur Verleihung: die Zukunft. Also diese Leute von oben mit den Fahrrädern, der Biomedizin und der Weltrettung.

Yannik Achternbosch, 28, Sophie Fichtner, 29, Mitsuo Iwamoto, 28, Adefunmi Olanigan, 28, und Enno Schöningh, 30, wurden ausgezeichnet. Sie sind alle Re­dak­teu­r*in­nen im Zukunftsteil der wochentaz – Sophie Fichtner arbeitet temporär im Ressort Reportage und Recherche.

Wer ist die Zukunft?

Yannik Achternbosch kam nach einem Datenjournalismus-Volontariat bei der Süddeutschen Zeitung zur taz. Im Medium Magazin sagt er, er ist stolz auf den wochentaz-Beitrag Was Städte durch weniger Autos gewinnen, „weil das Projekt des Zukunftsteams Datenjournalismus mit einer spielerischen Umsetzung verbindet und eine greifbare Utopie entwickelt, wie menschenfreundlichere Städte aussehen könnten“. In diesem Sommer hat er ein großes Sensorprojekt zu Hitze in der Stadt geleitet.

Sophie Fichtner ist Gründungsmitglied des Zukunftsteams seit 2022 und hatte zuvor die Deutsche Journalistenschule abgeschlossen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist es, nahbare und emotionale Wege zu finden, über die Klimakrise zu schreiben. Sie war als erste Journalistin bei einem Gefängnistraining der Letzten Generation dabei und schreibt in unserem Zukunftsteil eine monatliche Kolumne.

Mitsuo Iwamoto hat einen Master in Politik und Philosophie an der Uni Oxford sowie eine Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule abgeschlossen. Danach hat er über die Proteste in Lützerath geschrieben und an Podcasts gearbeitet. Nach mehreren Jahren als freier Zukunftsreporter ist er nun taz-Redakteur – und neuerdings auch Mitautor des Newsletters Team Zukunft.

Adefunmi Olanigan kam als Volontärin zur taz. Schon in ihrem Biochemie-Studium in Leipzig faszinierte sie der Zusammenhang zwischen wissenschaftlichem und gesellschaftlichem Fortschritt. In der taz verbindet sie beides. Kürzlich berichtete sie etwa über die Arbeitskämpfe von Data Workern in Kenia.

Enno Schöningh hatte nach einem Master in Anthropocene Studies in Cambridge seine erste taz-Station im Klimahub, wo er Inhalte für Instagram konzipierte. Im Zukunftsteam hat er sich zum Experten für Weltraum entwickelt. Besonders stolz ist er auf einen Longread zur Frage, wie wir Menschen das All vermüllen und was sich dagegen tun lässt.

Das Medium Magazin beschreibt als größte Stärke des Teams „die Experimentierfreudigkeit in den Formaten. Mit aufwendigen Datenanalysen, spielerischen Umsetzungen und dem eigenen Newsletter will man gezielt gegen Nachrichtenmüdigkeit anarbeiten. Wir dürfen gespannt sein, was das vielseitige Team für die Zukunft noch alles in petto hat!“ Wir können mit Sicherheit sagen: Da kommt noch was. Luise Strothmann

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