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boulevard der bestenTolgayAzman

Foto: Sonia Dipi

Schon als Kind war die taz Tolgay Azman vertraut. Im Speiselokal seiner Eltern am Berliner Naturkundemuseum legte ein Stammgast seine ausgelesene taz immer zum Lesezirkel, erzählt das neue Mitglied unseres Aufsichtsrates. Heute, so sagt er, „ist sie für mich ein nicht wegzudenkender Teil unserer vielfältigen Medienlandschaft. Sie ist der lebende Gegenentwurf zum klassischen Verlagswesen und zeigt Alternativen, wie Medien in unserer bewegten Gesellschaft erfolgreich funktionieren können.“ Und sagt erfrischender Weise auch: „Ich bin mit ihr nicht immer einer Meinung – und dennoch froh darüber, dass es sie gibt.“

Azman, zur Welt gekommen und aufgewachsen in Berlin, ist der Spross türkischer Einwanderer, die im erst heute hippen Neukölln lebten. Es war in seinen Kinder- und Jugendtagen nicht das coole Quartier, das es mit international gutem Image heute ist: Tolgay musste raus in die Welt. Raus aus Neukölln. Und das mit Medieninteresse – das war immer sein Ding. Nach seinem Studium internationaler Betriebswirtschaft in Frankfurt/Oder hat der 35-Jährige viele Bereiche der Medienökonomie kennengelernt – als Journalist wie auch als Medienunternehmer: Business Punk, Chefredaktion von stern.de, 2020 die Podcast-Agentur Stereotype Media und 2023 die Kommunikationsberatung Ampyre; Mitglied des Ethikrats von Correctiv ist er auch.

Den Großteil seiner Freizeit verbringt er mit seiner Familie, auf Reisen oder mit (sehr viel) Musikhören – und seit der taz-Genossenschaftsversammlung 2025 schenkt der Wahl-Hamburger ein tüchtiges Stück dieser Freizeit der taz: als neugewähltes Mitglied des taz-Aufsichtsrats in Nachfolge von Hermann-Josef Tenhagen.

Was er mitbringt für diesen Aufpasserposten der taz-Genossenschaft, immerhin das ökonomische Rückgrat unseres Hauses? „Ich habe sowohl im Verlagsmanagement als auch in der Redaktion gearbeitet und verstehe dadurch beide Seiten einer Medienmarke – und damit auch ihre Bedürfnisse. Ich habe Redaktionen bei ihrer schrittweisen Umstellung von Print auf Digital begleitet und beschäftige mich mittlerweile sehr stark mit den Potenzialen (und Risiken) künstlicher Intelligenz in unserer Branche.“ Und das fanden die GenossInnen der taz so überzeugend, dass sie ihn in dieses Gremium wählten. Jan Feddersen

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