: betr.: "Außer Atem" von Jean-Luc Godard
„Im Laufe der Jahre werden wir in der Gewißheit bestärkt, daß Außer Atem in der Geschichte des Films eine ebenso entscheidende Wende bezeichnet wie Citizen Cane im Jahre 1940“, urteilte Fran?ois Truffaut über den ersten Spielfilm seines damaligen Freundes und Kollegen Jean-Luc Godard. Im Stil der amerikanischen und französischen Gangsterfilme hatte der damals 28jährige Filmkritiker seinen ersten Spielfilm gedreht, der fortan als Klassiker der „Nouvelle -vogue“ gelten sollte. Ebenso bahnbrechend wie der Schnitt aus vielen Szenen entfernte Godard ganze Dialog-Passagen und produzierte so springende Bilder (jump cuts), die zum Erkennungszeichen Godardscher Ästhetik werden sollten - war die bewegliche Kamera. So filmte Kameramann Raoul Coutard mit neuer Technik freihändig oder aus einem fahrbaren Untersatz heraus. Die Kritik war aber vor allem von der ungewöhnlich offen formulierten Beziehungslosigkeit des Schwarzweißfilmes fasziniert. Der Hauptdarsteller Jean-Paul Belmondo (zusammen mit Jean Seberg), der einen kleinen kettenrauchenden Ganoven mimt, wurde durch diesen Film über Nacht zum Star. Außer Atem ist der erste Film einer siebenteiligen Reihe, mit der das ZDF den französischen Regisseur ehrt, der am 3.Dezember 60 wird.
Außer Atem, 22.40 Uhr, ZDF
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen