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berliner szenenDunkelrote Hose, wie damals

Ich warte auf dich mit einem Longdrink in der Lobby, à la ‚Lost in Translation‘. Ich bin zwar nicht Scarlett Johansson, aber du bist auch nicht Bill Murray“, schreibe ich ihm auf dem Weg zu seinem Hotel. Ich trinke dann doch nichts, sitze aber auf der Lobbycouch, als würde ich jede freie Minute in Hotellobbys verbringen, und schon sehe ich ihn kommen mit seinem Rollkoffer und der dunkelroten Hose, die er damals, vor 13 Jahren in Buenos Aires, auch gern getragen hat.

„Schwalben, für dich“, sagt er auf Spanisch mit seinem leicht nordischen Akzent. „Wie bitte?“, frage ich und nehme amüsiert die Plastikverpackung entgegen, die er mir reicht. Golondrinas (Schwalben) und golosinas (Süßigkeiten) klingen auf Spanisch ähnlich. Wir lachen uns kaputt, während wir mit großen Schritten vom Hotel fliehen. Er hatte ein Arbeitstreffen in der Stadt und muss in ein paar Stunden wieder fliegen.

Als wir die außenstehende Wendeltreppe zum chinesischen Restaurant am Kurfürstendamm hochgehen, denke ich an Spionagefilme. Drinnen viel Rot und Laternen, Holzkabinen und uralte Teekannen. Wir wollten nur Bier trinken, bestellen aber doch Krabbenchips und Dumplings. Heißen chinesischen Sake, der nach Sojasoße schmeckt, trinken wir auch.

Es ist, als wäre für uns die Zeit stehen geblieben, stellen wir später beim Bier fest. „Wenn du dein Flugzeug verpasst, weißt du schon, wo ich bin“, sage ich zum Abschied.

Eine Stunde später erkläre ich ihm am Telefon, wie er am schnellsten zurückfährt. Der Taxifahrer verwechselt aber die Weichsel- mit der Weisestraße. Dann steht er da, mit seinem Rollkoffer.

„Das Terminal war bereits zu, ein älterer Mann hat noch den Boden gewischt“, erzählt er, als er mich sieht. „Komm, lass uns nach Hause gehen“, sage ich. Wir klammern uns an den Armen und laufen zu mir. Luciana Ferrando

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