berlinalie: Out of Drugs
Klar, die Frage musste kommen. „Welche Drogen haben Sie und ihre Crew genommen – während der Dreharbeiten und überhaupt?“. Steven Soderbergh versuchte es mit einer Gegenfrage: „Welche Drogen nehmen Sie denn?“ Mehr als hin und wieder ein Glas Wein trinke er nicht, behauptete der Journalist. „Oh, das tut mir Leid“, erwiderte Soderberg trocken. Und gab dann zu Protokoll: „Habe nie gekokst und nie Heroin genommen. Aber dafür alles andere probiert.“
Mehr Bekenntnisse gab es aber nicht bei der Pressekonferenz nach der Berlinale-Premiere seines Films. Auch wenn der Drehbuchautor von „Traffic“ in der New York Times erzählt hat, dass manche Aspekte der Geschichte – insbesondere, was die Rolle der drogenabhängigen Tochter von Michael Douglas betreffe – auf seinen eigenen Erfahrungen beruhen sollen. Doch Soderbergh mochte dem nichts hinzufügen. Ihn habe einfach das in den USA so weitgehend tabuisierte Thema interessiert, sowie die Frage: „Ist das alles, was wir tun können?“
In den 70ern wäre es verbreiteter gewesen, sich auf solche Weise politischen Themen zu nähern, mit Suspense und Staraufgebot, meint Soderbergh, und nennt „All the President’s Men“ als Vorbild. „Ich sehe es als Teil meiner Berufung an, so zu tun, als ob es immer noch 1974 wäre.“ bax
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