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(Fortsetzung)

Man hat mir gesagt, dass ein Künstler permanente Tragik braucht, um seine Arbeit voll zum Ausdruck bringen zu können, aber ich bin kein Künstler, und wenn ich in einem Song „ich“ sage, muss das nicht zwangsläufig heißen, dass ich gemeint bin, und es bedeutet auch nicht, dass ich einfach irgendwas erfinde. Es ist immer wer oder was man will gemeint, denn jeder hat seine eigene Vorstellung von bestimmten Wörtern, und wenn man sich im Kontext von Musik bewegt, kann man […] nicht erwarten, dass die Wörter dieselbe Bedeutung haben wie in unserem Alltagsvokabular, denn ich betrachte Musik als Kunst, und wenn ich sage: „Dieser Song ist Kunst“, meine ich damit nicht Kunst im Sinne von Gemälde, weil ich finde, dass die visuellen Künste nicht annähernd so heilig sind wie die schriftlich niedergelegte oder Audio-Kommunikation, aber Kunst ist es, und […] ich glaube, dass diese Gesellschaft irgendwo ihr […] Gespür dafür verloren hat, was Kunst ist. Kunst ist Ausdruck, und bei diesem Ausdruck braucht man 100% Freiheit, und was unsere Freiheit betrifft […] sind wir momentan böse gefickt. FUCK, das Wort „fuck“ hat genauso viele Konnotationen wie das Wort „Kunst“, und ich bin schon weit über den Punkt hinaus, wo ich mich seelenruhhig hinsetze und über dieses Problem bei den rechten Kontrollfreaks beklage, den Hauptschuldigen an der Zerstörung.

Aus: Kurt Cobains „Tagebüchern“, eine undatierte Notiz, Seite 115

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