: belladonna in Not
■ Protest von Bremen bis Namibia
Am Freitag entscheidet die Kultur-Deputation über die Zukunft des Kultur- und Bildungszentrums „belladonna“. Zur Debatte steht der Vorschlag, den Etat für den Personalbereich um 40.000 Mark auf 110.000 Mark zu kürzen. Während andere Träger noch mit einer zehnprozentigen Kürzung davonkommen, sollen die Mittel im Frauenprojekt gleich um mehr als 26 Prozent reduziert werden. Das hätte zur Folge, daß eine der beiden Stellen in dem Projekt, das vor zehn Jahren entstand und nur mit viel ehrenamtlicher Arbeit zu halten war, ganz wegfallen oder doch mindestens halbiert werden würde.
Dagegen hat sich breiter Protest formiert, nicht nur in Bremen und nicht nur in Deutschland: belladonna erhielt 200 Briefe aus dem In- und Ausland, in denen der Erhalt der Einrichtung gefordert wird. Briefe von Organisationen, Institutionen, von Einzelfrauen; von Professorinnen, Politikerinnen, Journalistinnen. Darunter viele, die bei belladonna-Veranstaltungen referiert haben oder regelmäßig das international bekannte Archiv benutzen.
Überlegungen aus dem Kulturessort, das bundesweit größte Frauen-Pressearchiv in die Universitätsbibliothek zu verlegen, käme, schreibt Landesgleichstellungsbeauftragte Ulrike Hauffe, „einem Begräbnis erster Klasse“ gleich. Für viele Frauen fügt sie hinzu: „Es ist für mich völlig unverständlich, daß das Kultur- und Bildungszentrum in seiner derzeitigen Form zerschlagen werden soll“. dah
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